„Statt dem
Glück hinterherzujagen und es in einem Prinzen oder sonst wo zu
vermuten, findest du dein Glück genau da, wo du gehst und stehst, so
unvollkommen dieser Ort auch sein mag.“
Dieses Märchen ist
so ganz anders, als die, die ich bisher gelesen habe. Es ist
sarkastisch, witzig und schlagfertig. Aschenkindel stellt sich als
erwachsene, aufgeschlossene und unerschütterliche junge Frau vor,
deren Witz und Sicht auf die Dinge den Leser sofort auf ihre Seite
zieht.
Dazu kommt die
Schreibweise, die passend zur Geschichte leicht zu lesen ist und die
Charaktere sowie die Umgebung genau beschreibt und plastisch
herausarbeitet.
„Ich bin sprachlos. Mondgesicht!
Blass, lumpig und struppig! Ich weiß nicht, was mich mehr
schockiert. Der Überfall selbst, bei dem mir ein wildfremder Mann
die Kleidung zerrissen hat, oder dieses Urteil über mein Äußeres.“
Zu den
vielschichtigen Charakteren und farbenfrohen, plastischen Orten kommt
die ausgefallene Story, die so nicht zu erwarten gewesen ist. Denn
hier präsentiert sich nicht die altbekannte
Aschenputtel-mit-gläsernen-Schuh-heiratet-Prinzen-Geschichte,
sondern eine viel komplexere Version davon. Ein kleines Land, Krieg
vor den Grenzen, ein Kaiserreich, das alle Länder unterwerfen will,
Armut, Krankheit und Tod.
„Es gibt Wahrheiten, die sind zu
hässlich, als dass man etwas Gutes darin finden könnte. Trotzdem
muss man sie erkennen, sonst wird sich nie etwas ändern.“
Auf interessante
Weise interpretiert die Autorin das Märchen zu einer spannenden,
vielschichtigen Story, die viel Freude macht zu lesen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Danke für dein Kommentar, ich versuche bald zu antworten <3 Noch viel Spaß beim Stöbern :)