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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

Rezension zu „Die Endlichkeit des Augenblicks“ vom Jessica Koch

Selten hat mich ein Buch so berührt, wie „Dem Horizont so nah“, daher war es ganz klar für mich, dass ich auch dieses Buch lesen musste. Keine Autorin hatte es bisher geschafft, so unglaublich echte und emotional komplexe Figuren zu schaffen, die einen von der ersten Seite an ans Herz wachsen.  In „Die Endlichkeit des Augenblicks“ lernt man Basti, Josh und Sam kennen. Der eine sitzt im Rollstuhl, der andere ist Depressiv und sie leidet an Verlustängsten - so könnte man die drei ProtagonistenInnen beschreiben und hätte damit nur die Oberfläche angekratzt. Denn da steckt noch soviel mehr dahinter. Woher nimmt Basti seine Lebensfreude? Was treibt Sam an? Und welche Dämonen jagen Josh, dass er sein Leben am liebsten aufgeben würde? Auf Grundlage einer eigentlich einfachen Liebesgeschichte - Junge trifft Mädchen und verliebt sich in sie - werden hier komplexe, psychische Vorgänge näher beleuchtet. Warum sind wir, wie wir sind? Und was tun wir, um andere zu beschützen? Der S

Rezension zu „King's Cage“ von Victoria Aveyard

In manchen Rezensionen zum zweiten Teil konnte man heraus lesen, dass er etwas ermüdend war. Zwar fand ich ihn gut, doch auch ich empfand ihn zwischenzeitlich als sehr ziehend. Band 3 ist anders - ganz anders! Mare ist bei Maven Calore. Sie hat ihr Leben für das ihrer Freunde getauscht und kein Kampf, keine Schlacht ist so furchtbar, so grausam, wie das, was sie nun durchleben muss. Ein langsamer, schmerzhafter Tod, der an ihr zehrt und Wunden in ihren Geist reißt. Gleichzeitig erfährt man Dinge über den kleinen, verrückten König, die einen staunend zurück lassen und Sympathie für ein Monster erwecken, das man nur verurteilen will. Doch was die Autorin bisher stets wunderbar schaffte, schafft sie auch jetzt: Die Welt ist nicht schwarz-weiß, oder in diesem Fall silber-rot, sondern viel mehr und viel komplexer, als es den einen Bösen und die eine Gute geben kann. Das macht die Figuren dieser Reihe so lebendig und echt.  Neben Maven und seinem Bruder spielen viele weitere Par

Zweite Chancen?

Letzten Monat las ich "Nemesis" - das Buch aus dem Drachenmond Verlag vegetierte bereits seit einiger Zeit auf meinem eBook Reader und schaute mich mit seinem tollen Cover ganz traurig an. "Lies mich!", schrie es und welcher Unmensch würde auf so ein Flehen nicht reagieren? Außerdem war da ja noch seine Schwester "Falkenmädchen", das sich gleich mit einreihte und in den Chor mit einstieg.  Also zuerst an das Buch über die coole Gamerin - und hinein in eine Enttäuschung, die ich dieses Jahr noch nicht erleben musste. So eine tolle Idee! So ein angenehmer Schreibstil! Aber der Rest? Nein, Sir, nicht das meine, kein bisschen. Ich kam also nicht damit klar. (Die genauen Gründe könnt ihr hier lesen > Nemesis  ⭐⭐)  Was also tun? Da wartete ja noch das andere Buch auf mich - von der selben Autorin. Im ersten Moment dachte ich: Ugh, darauf habe ich ja gar keine Lust, bestimmt ist es wieder eine Enttäuschung!  Dann kam aber das ABER ABER mir ge

Rezension zu „Falkenmädchen" von Asuka Lionera

Als Vorläufer zu Divinitas oder alleine - das Buch funktioniert. Miranda wird in ihrem Dorf das Mondscheinmädchen genannt, später trägt sie noch andere Namen, wie Falkenmädchen oder Bauernkönigin.  Sie ist eine junge Frau, die stark und gütig ist, obwohl das Leben es ihr nicht leicht macht und als ihr auch noch der Vater genommen wird, da verliert sie einfach alles. Ihren letzten Halt, denn der Rest der Familie ist ihr eigentlich fremd.  Rache ist das einzige, das sie noch antreibt, nur dass sie auf ihrer Reise mehr bekommt, als diese. Denn es warten Antworten und Liebe, aber auch große Aufgaben und Prüfungen auf sie. Die Schreibweise ist angenehm und die Figuren mit ihren ganz eigenen Gefühlen und Beweggründen kommen plastisch und überzeugend rüber.  Die Geschichte ist logisch aufgebaut, die Konsequenzen folgen auf die Handlung und werden nicht ausgeklammert, auch wenn dadurch aus Guten Böse und aus Lebenden Tote werden.  Was den Beginn bzw. die erste Hälft

Rezension zu „Prepper" von Felix A. Münter

"Was war Menschlichkeit? Was bedeutete dieses kleine Wort, wenn es Individuen gab, die weder über Anstand noch Moral verfügten? Die sich ihren abscheulichen Trieben hingegeben hatten und glaubten, über allen Bewohnern dieser Welt zu stehen?" Alles beginnt mit einer zufälligen Begegnung. Doran findet mit seiner Bulldogge Churchill einen anderen Loner, der im Sturm einen Abhang hinab fiel und im Sterben liegt. Um ihn nicht alleine zu lassen, sieht er ihm beim Sterben zu und begräbt ihn anschließend. Doch der Verletzte hatte noch etwas Interessantes zu berichten, hielt in den Händen einen Beweis für etwas, das Doran bereits als Märchen abgetan hatte: Die Prepper. Menschen, die das aufkommende Chaos vorhergesehen und sich darauf vorbereitet hatten. Menschen, die irgendwo ein Lager besaßen, voller Lebensmittel und Ressourcen. Früher, als Kind, wollte Doran sie immer finden, und nun, Jahre später, bekommt er nicht nur einen Hinweis, nein ein ganzes Buch und eine Karte!

Rezension zu „Heliosphere - Das dunkle Fragment“ von Andreas Suchanek

Es geht direkt in die Geschichte. Gleich hinein in ein wichtiges Gespräch, die Hintergrundinfos kommen in kleinen Häppchen, gut eingeflochten, sodass es weiterhin spannend bleibt. Ein großes, neues Schiff, ein junger Captain - klingt ein bisschen nach Star Trek, ist aber doch ganz anders. Spannend alle Mal.  Ein Raumschiff, irgendwo gestrandet in den Weiten des Alls. Eine neue Crew und ein neues Raumschiff auf dem Weg zur Rettung. Wenn es so einfach wäre. Doch dazu kommen die Parliden, die einen fragilen Frieden mit den Menschen halten, so einfach zu brechen, und die Admiräle, die ihre Finger in der Auswahl der Crewmitglieder haben und Intrigen spinnen. Man füge dann noch ein geheimnisvolles Objekt hinzu, einen grausigen Fund und technische Probleme und tadaa! man hat ein spannendes Lesevergnügen. Die Figuren sind gut herausgearbeitet, sie wirken plastisch in einer Welt, die sich gut bildlich vorstellen lässt. Sogar die Raumschiffe, die mit all ihrer Technik auftreten und