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Es werden Posts vom Juli, 2017 angezeigt.

Rezension zu „Die Seltsamen“ von Stefan Bachmann

England wurde beinahe von den Feen überrollt, doch die Menschen konnten sie zurück schlagen - nur dass das Tor zu ihrer Welt bereits geschlossen war. Also teilen sich nun Menschen und Feen die Insel. Die Feen leben in Slums, die Mischlinge aus beiden Spezies haben es noch schlimmer. Dachten sie bis jetzt. Denn nun macht jemand Jagd auf eben diese Mischlinge, die Seltsamen.  Bartholomew ist eben ein solcher „Seltsam“ und er lebt in einem Slum. Eines Tages sieht er, wie sein Freund von Gegenüber entführt wird. Kurz danach findet man dessen Leiche. Gruselige Dinge geschehen. Eine Dame in einem pflaumenfarbenen Kleid, die spricht, ohne ihren Mund zu bewegen. Ein Hausgeist, der gar nicht sauber macht, sondern gruselige Lieder singt. Dazu ein verschrobener Müßiggänger, der im Parlament arbeitet und eigentlich nie auffallen wurde und mitten in die Misere stolpert und sich zum Helden aufraffen muss.  Die Geschichte ist witzig, spannend und fantasievoll. Hier trifft Steam-Punk a

Rezension zu „Rebel of the Sands“ von Alwyn Hamilton

„Being born doesn’t make a single soul important. But you were important when I met you, that girl who dressed as a boy, who taught herself to shoot true, who dreamed and saved and wanted so badly.“  Man stelle sich vor: Tausend und eine Nacht plus Revolverhelden plus Märchen plus Rebellion plus Liebe. Was das ergibt? Eine richtig gute, spannende Story, die Fantasy-Herzen höher schlagen lässt, aber selbst für Fantasy-Urlauber etwas sein kann, denn die magische Seite ist bei weitem nicht so prominent.  Um was geht es? Die im Zitat so wunderbar beschriebene Figur ist Amani, eine Waise, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Dustwalk aufwächst. Sie hat mehrere Cousinen und Cousins und das Haus wird ihr langsam zu klein, doch auch das Dorf scheint sich um sie zu schließen. Darum übt sie mit den Revolvern, darum lernt sie schießen, denn sie träumt von der Großstadt, in der irgendwo die Schwester ihrer Mutter sein soll. Doch dann erfährt sie von den Plänen ihres Onkels, er wol

Rezension zu „Prince of Thorns“ von Mark Lawrence

„There is no evil, Makin,’ I said. ‚There’s the love of things, power, comfort, sex, and there’s what men are willing to do to satisfy those lusts.‘“  Ein Prinz, der seine Mutter und seinen Bruder sterben sah. Ein König, der lieber Handel mit dem Feind treibt, als diesen Mord zu rächen. Und eine Gruppe Verbrecher, die bald einen Jungen von zehn Jahren zu sich zählen dürfen, der gnadenloser und scharfsinniger ist, als die meisten von ihnen.  „You soon learn there’s no elegance or dignity in death if you spend time in the castle kitchens. You learn how ugly it is, and how good it tastes.“  Die Geschichte wird von Jorg, dem Prinzen, erzählt. Man schreitet mit ihm fort, in dieser dunklen Welt, die wohl einmal unsere war - zumindest existieren die griechischen Philosophen und Nietzsche - und in der nun Könige, Magier und Wesen in der Nacht herrschen. Doch er fürchtet sie alle nicht, denn er hat nur ein Ziel: Rache! Oder doch nicht? Denn da ist mehr, da ist etwas falsch und

Rezension zu „Wintermädchen“ von Laurie Halse Anderson

Eindringlich, beinahe poetisch und mit einem ganz eigenen, interessanten Stil wird hier die Geschichte von Lia erzählt. Der kranken Lia. Der Lia, die ihre ehemalige, beste Freundin verloren hat. Der Lia, die verbissen Kalorien zählt und immer dünner werden will, bis sie zu einem Geistermädchen wird, halb lebend, doch auch schon halb tot.  Aus der Perspektive der Protagonistin Lia bekommt man ihr Leben geschildert. Ihre dunkelsten Gedanken, ihre Beweggründe - alles wird offen gelegt. Wie sie gegen ihre eigenen Bedürfnisse angeht, sich quält und mit Schmerz umgeht. Aber es ist auch eine Geschichte über eine Familie, das Schweigen und natürlich das Selbstbild.  Es geschieht nur wenig in dem Buch, das meiste geht in der jungen Frau selbst vor, trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen und habe das Buch an einem Tag beendet. Mir haben die absichtlich, durchgestrichenen Texte gefallen, die Kalorienangaben in Klammern, der bissige, traurige Ton und die gesamte Stimmun

Rezension zu „Fehjan - Verbundene Seelen“ von Isabell Schmitt-Egner

Jaron lebt in einem Dorf, fern ab der Gräuel seiner Welt. Nur dass man sich nicht auf ewig verstecken kann und das Schicksal sich nicht aufhalten lässt - oder?  Die Autorin erschafft hier eine mittelalterlich angehauchte Welt, in der die Menschen sich vor Wesen der Nacht und des Wassers in Acht nehmen müssen. Magie ist präsent und gefährlich. Diese Wesen treten ebenso plastisch zutage, wie die Menschen dieser Geschichte und überzeugen durch ihre fantasievolle Gestaltung. Der Schreibstil ist plastisch. Er entfaltet sich langsam und beschreibt sehr genau Handlung und Umgebung. Dabei ist er aber auch gut zu lesen und hat keine unangenehmen Längen.  Die Geschichte bietet dazu alles, was man sich wünschen kann: Einen Bösewicht, an den mehr dran ist. Irrungen und Wirrungen, Geheimnisse, Liebe, Freundschaft, Kämpfe, Flucht und Szenen, die zum Lachen, aber auch zum Weinen einladen.  Und eine Anmerkung von jemanden, der bei Liebesbeziehungen immer grundsätzlich erst mal den imagi

Rezension zu „Requia - Die Heimkehr“ von Olivia Mae

Noch nie ist es mir so einfach gefallen, ein Buch mit nur einem Wort zu beschreiben. Episch, das trifft es am besten, das ist dieses eine Wort, das mir immer und immer wieder während des Lesens durch den Kopf gegangen ist. Unsere Welt. Zwei weitere Planeten, die wie die zwei Seiten einer Medaille sind, die eine dunkel, die andere hell. Völker, jedes für sich fantastisch. Diverse Figuren, jede mit einem so eigenen Charakter und ihren Macken, dass sie sofort plastisch hervor treten. Dazu die Welten, die Städte und Dörfer, die regelrecht zum Anfassen scheinen. Ich muss zugeben, am Anfang war ich verwirrt. Namen und Bezeichnungen, alles neu und zunächst etwas viel. Dazu Zeitsprünge. Weltensprünge! Doch das macht nichts, denn es legt sich und der Aha-Moment danach ist fantastisch. Alles ist fantastisch. Jaja, das ist Lobhudelei, aber verdient! Den Inhalt will ich gar nicht zusammen fassen, da passiert zu viel und jede Zusammenfassung würde dem Buch ja doch nicht g