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Rezension zu „Ized - Die Magierinnen“ von Esther Barvar

Die Idee klang toll, ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Magie, fremde Länder - eigentlich die Grundlage für ein episches Abenteuer. 


Die Geschichte folgt eigentlich zwei jungen Magiern: Akuman und Atesch. Der eine glaubte sich am Thron seines Landes, bevor die Macht an seinen jüngeren Bruder ging. Der andere ist Oberster Lord von Ized, doch sieht sich einigen Problemen gegenüber. Während Akuman nach einer Lösung sucht, um seine Macht behalten zu können, muss sich Atesch aufmachen, herauszufinden, wohin seine Leute verschwinden. Denn irgendjemand entführt seine Schutzbefohlenen. Beide ziehen aus in ein fremdes Land, um sich einer fremden Macht zu stellen, nur ihre Ziele könnten nicht unterschiedlicher sein. 

Wie oben bereits geschrieben, gefiel mir die Idee sehr gut. Ein episches Abenteuer sollte vor dem/der LeserIn liegen. Zum Teil stimmt das auch. Es geschieht einiges. 
Doch nun komme ich zu den Gründen, warum ich mir dennoch schwer mit dem Buch getan habe - Achtung: SPOILER voraus! 

Der Schreibstil will viel und funktioniert stellenweise auch. Er ist ausschweifend und versucht den epischen Ton der Story einzufangen, leider liest er sich oft holprig und erschwert das flüssige Lesen. Dazu kommt, dass sehr viele Wiederholungen des Inhalts vorkommen, welche durch den Stil besonders auffallen und den Lesefluss verlangsamen. Ein Beispiel: Auf nur wenigen Seiten erfährt man gleich mehrmals, dass der Breite Strom die natürliche Grenze zwischen den Ländern ist. Diese Wiederholungen kommen öfter vor, was zuvor in der Erzählung geschah, wird in diversen Gesprächen erneut durchgekaut. 

Dann kam ich mir etwas um meine Zeit betrogen vor. Am Beginn lernt man Atesch näher kennen, als einen jungen Mann, der sich in der Frauenwelt herumtreibt. Eine hat es ihm dabei besonders angetan. Bis über 30% dreht sich die Geschichte um Atesch um diese Frau, lange Gespräche führt er mit seinem Mentor über diese, nur damit sie danach nie wieder auftaucht und Atesch sich einer anderen zuwendet. 

Alles in allem macht das oben Beschriebene das Buch lang und vor allem langatmig. Obwohl viel Platz für die Geschichte da wäre, geschieht am Ende nicht so viel. Zumindest kam es mir so vor. 

Daher sieht mein Fazit so aus: Vorweggeschickt sei, dass das nur meine ganz persönliche Meinung ist, ist mir dieses Buch zu langatmig, trotz der tollen Idee und den Ortswechseln. Leider kam so kein großes Interesse an den Figuren auf und ihre Schicksale berührten mich kaum. Es war zu gewollt und gestelzt, was mir einen angenehmen Lesefluss unmöglich machte. 

Ich hoffe sehr, dass andere dieses Buch lieben werden, wie es ein so großes Projekt verdient. Am Ende ist alles eben doch persönlicher Geschmack. 


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