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Rezension zu „Gelöscht - White“ von Sabina S. Schneider

Fern ab von Mainstream lässt sich diese Dystopie verorten. Ein wenig erinnert sie an George Orwell und Big Brother, ein wenig an eine philosophische Abhandlung. 


Gibt es das, einen Neuanfang? Kann man eine Taste drücken, alle Erinnerungen an das vorige Leben auslöschen und von Neuem beginnen? Und wenn ja, ist das Fluch oder Segen? 

Die Protagonistin erwacht und weiß nicht, wer sie ist, wo sie ist und warum. Da ist nichts, sie ist wie ein leeres Papier, bereit beschrieben zu werden und in dieser Welt, in der sie landet, soll genau das geschehen. Sie bekommt Unterricht, darf lernen, was sie will, von Stricken bis zu Ethik ist alles dabei. Es sei eine große Chance, wird ihr gesagt. Sie hätte sich dazu entschieden, heißt es. 
Aber sie ist anders, als die anderen, die mit leerem, apathischen Blick in die Welt sehen und doch nichts erkennen. Doch will sie das sein? Ist es nicht besser, in der Gemeinschaft aufzugehen? Die Protagonistin glaubt daran. Denn sind die Grundsätze dieser Gesellschaft nicht wunderbar? 

„Ich spreche die Wahrheit.
Ich helfe mit Freuden.
Ich bin bescheiden. 
Ich liebe alle.
Ich teile, was ich besitze.
Ich arbeite hart.
Ich vergebe.
Ich bin wir.“

Aber dieses Paradies bekommt Risse und was sie als Wahrheit dachte, stellt sich als Lüge heraus. 

Auf ihrem Weg stellt sich die Protagonistin viele essenzielle Fragen, die den Grund des Menschseins berühren. Und mit ihr fragt man sich auch als LeserIn. 

Gleichzeitig ist die Geschichte aber spannend und verwickelt. Die Seiten verschwimmen. Gut wird zu Böse und umgekehrt. Die Sprache ist einnehmend, passt zu den Szenen und erweckt die Figuren und ihre gläserne Welt zum Leben. 

Gesamt sieht das so aus: 


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