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Rezension zu „Die Hauptstadt des Sex - Geschichte und Geschichten aus Wien“ von Michaela Lindinger

Wie kann ein Buch über das Thema Sexualität und Geschlecht besser beginnen, als mit Conchita Wurst? Die bärtige Sängerin, die mutig voran geschritten ist und Cross-Dressing und Transgender als Themen groß in die Medien gebracht hat. 


Von dort geht es zurück. Zurück zu anderen bärtigen Frauen in Wien, bis hin zum Mittelalter. Dann beginnt sich die Geschichte chronologisch aufzubauen. Geschickt verflechten sich nun Beispiele aus Kunst und Literatur, aus dem Stadtbild, echten Adressen und Geschichten. Briefe, Berichte von damals, bekannte Persönlichkeiten. So baut die Autorin Spannung auf - nicht, weil man nicht weiß, was passiert, sondern weil "hard facts" geschickt durch die flüssigen Geschichten über bekannte Namen und pikante Details umfasst werden. Keine Zahlen, die nicht dazu gehören und alleine für sich stehen, sondern verbunden werden mit Gesetzeserlässen Joseph II. und seinen eigenen Vorlieben. 


Zudem ist die Sprache flüssig und gut zu lesen. Die Bilder funktionieren und wirken plastisch und lebendig. Das Buch ist keine trockene Abhandlung, sondern lesenswert und unterhaltsam, gleichzeitig aber auch informativ und gibt einen tollen Überblick und Einblick in die Materie. Von Sexualpraktiken, Gesetzen, Kleidung, Prostitution, Geschlechterrollen und Homosexualität. 

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