Direkt zum Hauptbereich

Rezension zu "1Q84" von Haruki Murakami (Hörbuch)

Mein erstes Hörbuch und auch wenn ich es wieder und wieder hören kann, tut es fast weh, dass es jetzt vorbei ist (zum Glück gibt es noch Buch 3). 

Ich habe mich wegen David Nathan für genau dieses Hörbuch entschieden. Ich dachte, wenn ich schon damit anfange, dann sollte es eine wirklich richtig gute Stimme sein, die mir da 30 Stunden aus einem Buch vorliest. Und ich habe es nicht bereut! Er liest den Text wunderbar, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Ich konnte recht flott eintauchen und war ganz vertieft, auch ohne das Buch selbst in Händen zu halten (was ich bis dahin für unmöglich gehalten hätte!). 



Die Geschichte von Haruki Murakami beginnt mit einer 29 Jahre alten Frau, die in einem Taxi sitzt, sie muss dringend wohin, aber warum, das erfährt man zunächst nicht. Es hört sich wichtig an. Vielleicht ist sie Anwältin, Geschäftsfrau? Der Taxifahrer hört klassische Musik, Janaceks Sinfonietta. Dieses Lied wird den Leser noch einige Male begegnen, es wird sozusagen zu einem Motiv innerhalb der Story (ich habe reingehört und musste die ganze Zeit an das Buch denken, eine sehr schöne Verbindung, außerdem wird die Musik so genau beschrieben, ihre Motive und die Bilder, die sie hervorrufen kann, dass ich neugierig war und die meisten erwähnten Musikstücke nachgehört habe). Aomame ist Angestellte in einem Sportclub und gibt auch Privatstunden, wie man später erfährt, und ganz nebenbei tötet sie Männer, die ihre Frauen misshandeln. 

Neben Aomame gibt es noch einen zweiten Charakter, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird: Tengo. Der Mathematiklehrer schreibt auch Bücher, aber bis jetzt wurde nichts von ihm veröffentlicht. Dafür hilft er bei einer Literaturzeitung aus, als die ein Preisausschreiben macht. Er stößt dabei während dem Durchsehen von Manuskripten auf „Die Puppe aus Luft“ von einem Mädchen namens Fukaeri. In dieser Geschichte geht es um eine blinde Ziege, die Little People und eine Welt, in der zwei Monde existieren. Er soll die Geschichte sprachlich ausbessern und genau das macht er. Das Buch wird ein Riesenerfolg, aber Tengo konnte ja nicht ahnen, in was er da hinein geraten ist und als er es bemerkt, ist es schon viel zu spät. 

Kunstvoll wird Tokio beschrieben. Zunächst fragte ich mich, wohin das alles führt, wo die Berührungspunkte zwischen Aomame und Tengo sind. Doch nach und nach zog mich die Geschichte in ihren Bann. Die Verbindungen sind geschickt gemacht, die Übergänge von Realität zu dieser anderen Welt so versteckt, die Hintergründe so verwinkelt, dass ich einige Male ein paar Minuten zurückspringen musste, um sie genau zu verstehen, aber sobald sich mein Ohr darauf eingestellt hatte, lief es reibungslos. 


Buch 1 und 2 habe ich jetzt gehört und möchte schreien! Ein Cliffhanger dieses Ausmaßes kenne ich sonst nur aus amerikanischen Serien und auch da hasse ich sie. xD Jetzt heißt es noch 4 Tage warten, bis ich ein neues Guthaben bei Audible habe und dann noch weitere 17 Stunden in 1Q84 verbringen. 

Gesamt sieht das so aus:


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension zu "The Painted Man" von Peter V. Brett

Ich befand mich gerade in einem Vakuum, was Fantasy-Literatur anging. Die großen, epischen Serien, die ich lesen wollte, waren alle noch im Entstehen und so wartete ich auf den nächsten Teil und während ich stöberte, fand ich dieses hier. Habe es gekauft und war sofort verliebt. Es ist dunkel und echt. Die Welt erwacht zwischen den Zeilen zum Leben und die Figuren sind so greifbar, dass, kaum wird es in ihrer Welt Nacht, ich nicht anders konnte, als zwanghaft weiterzulesen, nur um sicher zu gehen, dass sie überleben. Dämonen, die die Menschen in der Nacht drangsalieren. Zeichen, die sie abhalten konnten. Ein Junge, der gegen sie kämpft und sich ganz diesem Kampf verschreibt. Ein Mädchen, das zu einer Heilerin wird. Ein Kind, das mit seiner Musik gegen die Dämonen ankommt und ein Krieger, der in der Wüste sein Volk in den Krieg führt. Das alles sind die Zutaten, die diese Geschichte so fantastisch macht. Als Sahnehäubchen kommt dazu, dass die Sprache flüssig ist, fast poetisch,

Rezension zu „Fehjan - Verbundene Seelen“ von Isabell Schmitt-Egner

Jaron lebt in einem Dorf, fern ab der Gräuel seiner Welt. Nur dass man sich nicht auf ewig verstecken kann und das Schicksal sich nicht aufhalten lässt - oder?  Die Autorin erschafft hier eine mittelalterlich angehauchte Welt, in der die Menschen sich vor Wesen der Nacht und des Wassers in Acht nehmen müssen. Magie ist präsent und gefährlich. Diese Wesen treten ebenso plastisch zutage, wie die Menschen dieser Geschichte und überzeugen durch ihre fantasievolle Gestaltung. Der Schreibstil ist plastisch. Er entfaltet sich langsam und beschreibt sehr genau Handlung und Umgebung. Dabei ist er aber auch gut zu lesen und hat keine unangenehmen Längen.  Die Geschichte bietet dazu alles, was man sich wünschen kann: Einen Bösewicht, an den mehr dran ist. Irrungen und Wirrungen, Geheimnisse, Liebe, Freundschaft, Kämpfe, Flucht und Szenen, die zum Lachen, aber auch zum Weinen einladen.  Und eine Anmerkung von jemanden, der bei Liebesbeziehungen immer grundsätzlich erst mal den imagi

Montagsfrage

Gerade entdeckt und da dachte ich: Ich will auch einmal mitmachen :o  Die Montagsfrage , gestellt von Bücherfresserchen !  "Welches Buch hast du zuletzt aufgrund der Rezension eines anderen Buchbloggers gelesen?" Oh, ich musste tatsächlich zuerst überlegen - dann ist mir etwas eingefallen!  "These Broken Stars - Lilac und Tarver"  Bei romantischen Büchern gehe ich ja immer auf Nummer sicher und da lasse ich mich von Rezensionen doch ab und zu leiten - meistens klappt das ganz gut, wie bei Ava Reeds "For Good", aber bei "These Broken Stars" war das ein totaler Fehlgriff xD Naja, Geschmäcker sind verschieden! :D