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Es werden Posts vom Juni, 2018 angezeigt.

Rezension zu „Die Braut des blauen Raben“ von Mariella Heyd

Zunächst habe ich mich total in das Cover verliebt.  Es sieht einfach wunderschön und geheimnisvoll aus - düster und doch zart.  Der Schreibstil passte perfekt dazu. Er las sich nicht nur herrlich flüssig, sondern hatte eine ganz eigene, wundervolle Note, die der Geschichte etwas Zauberhaftes und Träumerisches verlieh. Auch die Figuren haben ihren ganz eigenen Ton und ihre eigene Stimme.  Mir gefiel das Setting extrem gut. Zunächst war es einmal ein Schauplatz für eine Geschichte, wie ich ihn lange schon nicht mehr besuchen durfte. Ein Dorf zwischen Polen und Russland, versteckt in den Wäldern und abgeschnitten, im Kampf gegen die Armut, obwohl es einst reich und prosperierend war. Dazu die malerischen Umgebungen und die unheimlichen Raben, die über allem Krähen.  Auch die Geschichte konnte mich sehr gut unterhalten, wobei ich hier sagen muss, dass sie schon sehr ins Kitschige driftet und sich zum Schluss ein wenig wie ein Melodrama liest.  Nichtsdestotrotz ist es

Rezension zu „Die Seelenspringerin - Abgründe“ von Sandra Florean

Dieses Buch forderte ein wenig Geduld.  Dabei lag es nicht am Schreibstil, denn dieser ließ sch gut und flüssig lesen. Ach in das Leben der Protagonistin und ihre Fähigkeiten wird man sehr rasch eingeführt. Leider jedoch sind die ersten 50% des Buches kaum dem Seelenspringen oder der Klärung dieses Phänomens bzw. der Morde gewidmet, sondern einer fadenscheinigen Liebesbeziehung und Sex.  Während Erotik und Romantik ein Buch herrlich würzen können und der Geschichte angenehme Pausen verschafft, kann zu viel davon die Spannung erheblich abbauen. So war es leider bei mir. Nun bin ich kein Fan von "Liebe auf den ersten Blick"-Plots und seinen nahen Verwandten, doch selbst wenn ich darüber hinwegsehe, wird sehr viel Zeit damit verbracht, männliche Vampirkörper zu bewundern und anzufassen, mit Sex, der nicht zum Abschluss kommt, und sonstigen erotischen Szenen, die wenig bis gar nicht zum Fortschritt der Story beitragen.  Abgesehen davon nimmt die Geschichte auf den

Rezension zu „Die Feuer von Atlantis“ von Amber Lawrence

Dieses Buch konnte mich durch seinen besonderen Stil und die ungewöhnliche Geschichte sofort mitreißen und bis zum Ende fesseln.  Die geheime Insel von Atlantis, von der Welt abgeschieden, leben die Menschen hier in Harmonie und Wohlgefallen. Solange der Sonnengott und die Mondgöttin im Gleichgewicht gehalten werden, solange deren VertreterInnen auf Erden die Regeln befolgen, wird dieser Zustand für immer bestehen.  Doch was wissen die Menschen schon, was die Götter wirklich wollen? Sie empfangen Visionen und glauben, eine Ahnung zu haben, sie handeln und glauben sich im Recht. So wurde das Schicksal in Bewegung gesetzt. Mit zwei Kindern, die nicht hätte sein dürfen, und einem Wissen, das besser für immer zerstört geworden wäre.  Die einen wollen den Stillstand, die anderen das Fortschreiten und Veränderung, aber das Ende können sie alle nicht erahnen.  Wundervoll erzählt wird das Schicksal verschiedener Charaktere, deren Leben doch miteinander verwoben ist. Der Sc

Rezension zu „Songreaver’s Tale - The Necromancers Nephew“ von Andrew Hunter

Ein fremdes Land, in dem Menschen, Ghoule, Vampire, Goblins, Feen und Nekromanten und viele mehr nebeneinander existieren. Ein Junge, der für einen Ghoul sein Leben riskierte und das Feuer eines Drachen überlebte. Armeen von Untoten, die in den Krieg ziehen, denn eine Macht zieht auf, will das Land unter sich und seinen Göttern einen - und alles zerstören, was es wagt, Gegenwehr zu leisten.  Die Geschichte beginnt episch, als der Feind samt Drachen das Dorf des Protagonisten angreift. Danach wird die Welt kleiner, das neue Leben im Haus eines Nekromanten wird beschrieben, in einer Stadt, in der die verschiedensten Wesen zusammen leben. In der es nie richtig sonnig wird und des Nachts Nebel heraufziehen.  Obwohl aber die Welt kleiner ist und nicht in den Krieg gezogen wird, bleibt die Geschichte spannend. Es wird sehr geschickt in diese Welt eingeführt und gleichzeitig werden Fragen aufgeworfen, während immer wieder kleinere Episoden passieren. Diese dienen dazu, ein wenig

Rezension zu „The Shadow Accords - Shadow Blessed“ von DK Holmberg

Ein Spiel. Alles begann mit einem unschuldigen Spiel, dass ihre Eltern mit Carth spielten. Es war nicht neu, sie hatten es oft gespielt. Sie folgte ihrer Mutter, während ihr Vater ihr folgte - verborgen. Doch es bleibt kein Spiel, plötzlich wird es ernste Realität und reißt das zwölfjährige Mädchen aus seiner Kindheit. Nun heißt es überleben. Um zu verstehen. Um Rache zu nehmen.  Stets hatte Carth sich sicher gefühlt, denn ihre Eltern hatten auf sie aufgepasst. Nicht mehr. Jemand hatte sie getötet, doch wer? Was geht in der Stadt vor sich und warum werden Kinder verschleppt? Wem kann sie noch trauen und warum brachten ihre Eltern ihr bei, sich lautlos zu bewegen, schnell zu sein und sich zu verbergen? Zunächst kann sie es nur als Taschendiebin einsetzen, doch kann das der Sinn und Zweck gewesen sein?  Spannend und in einem Ton, der zur Protagonistin passt, aber dennoch nicht kindlich ist, wird die Geschichte um das geheimnisvolle Mädchen erzählt. Die Geschichte entwickelt

Rezension zu „Blake McLain - Flucht“ von Jaden Quinn

Demütigung, Kontrolle und Gefangenschaft - wie kann man dem entkommen, nicht nur physisch, sondern auch psychisch?  Blake und Sam wuchsen in einem Labor auf. In ständiger Angst und umgeben von Schmerz und Gewalt. Doch dann können sie eines Tages fliehen. Es scheint wie ein Traum, dass sie das Labor endlich verlassen können. Doch was nun? Blake muss seinen kleinen Bruder beschützen, er wird alles dafür tun, um ihn in Sicherheit zu wissen. Doch was ist schon Sicherheit? So ein fragiles und zerbrechliches Ding.  Sie kommen der Normalität nahe, haben fast so etwas wie eine Familie, doch die Männer des Labors lassen sie nicht in Ruhe, sie geben nicht auf. Niemals. Und so müssen die Brüder weiterziehen, immer vorwärts.  Ruhige Momente wechseln sich mit actiongeladenen ab. Momente der Idylle mit Momenten des Grauens. Es geht nicht nur um die Flucht, sondern auch darum, was es mit den Jungen macht, die langsam erwachsen werden. Wie sie sich verändern und kämpfen. Sie stehen un

Rezension zu „Die Zeitwächterin“ von Lilith Korn

Ein ganz normaler Museumsbesuch, der alles verändert. Nur dass Thekla in diesem Moment noch gar nicht weiß, welches Schicksal sie erwartet.  Was ist Zeit? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, alles eins, alles zerbrechlich - und manipulierbar? Plötzlich scheint sie nämlich anzuhalten, einfach so, doch nur Thekla bemerkt es, niemand sonst. Und wer soll ihr schon glauben? Nicht ihr Freund und nicht ihre beste Freundin. Ihre Schwester vielleicht? Doch dann trifft sie auf Mattheo, der etwas zu wissen scheint. Wer ist er und welches Geheimnis birgt er? Und was ist das für eine bedrohliche Stimme, die Thekla verfolgt?  Der Schreibstil ist klar und leicht zu lesen, schnörkellos, aber schafft es dennoch, die Umgebung und die Figuren plastisch herauszuarbeiten.  Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut. Der erste Teil des Buches ist ziemlich den Erklärungen gewidmet, die nötig sind, um die Geschichte zu verstehen. Diese sind gut in die Story eingebunden und wirken nicht fehl

Rezension zu „Black Blood - Part 1“ von Malum

Das Leben ist nicht leicht. Jede Nacht muss Jane ihre Schwester alleine zurücklassen, um Geld zu verdienen. Denn sie ist nicht frei und wird es noch einige Jahre nicht sein. Aber was blieb ihr übrig? Ihre Mutter ist tot, ihr Vater war ein brutaler Trinker und die Schwestern mussten fliehen. Doch dann wird alles noch schlimmer. Plötzlich fressen Menschen andere Menschen. Die Gesellschaft zerbricht und ein Kampf ums nackte Überleben beginnt.  Die Geschichte wird jeweils aus der direkten Perspektive der Figuren erzählt. Wobei sehr viele Personen dabei eine Stimme erhalten und ihre Geschichten erzählen. Dabei erinnert das Ganze an „The Walking Dead“, denn der Kampf gegen die Untoten ist bald nicht mehr so zentral, viel eher legt das Buch den Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und was mit den Menschen und ihren gesellschaftlichen Normen und Werten geschieht, wenn die Zivilisation untergegangen ist.  Die Idee an sich ist recht spannend, auch der Plot an sich beinha

Rezension zu „Summoner Book 1 - The Novice“ von Taran Matharu

Dieses Buch hat einen schnörkellosen, sehr direkten Stil, der hervorragend zu der Geschichte passt. Gleichzeitig schafft er es dennoch, die fremde Welt und die Figuren darin plastisch hervorzuheben und ihnen Leben einzuhauchen. Dennoch muss man anmerken, dass es nicht der schönste Stil ist und sich manchmal etwas ungelenk liest.  Von Beginn an wird Spannung aufgebaut. Sei es auf der Jagd, dann in der Auseinandersetzung und der schicksalhaften Begegnung, die alles in Gang setzt. Es kommen nie Längen auf, da die Story wirklich Schlag auf Schlag voranschreitet, dafür irritieren manche Zeitsprünge, denn manchmal fehlen dadurch Informationen. Die Hintergrundgeschichte über die verwendete Magie wird gut erklärt in den Unterrichtsstunden, doch leider fehlen Infos zur politischen Situation, die doch so wichtig für den Plot ist. Immerhin gerät der Protagonist und seine Freunde genau in diese Querelen herein und als LeserIn versteht man teilweise nicht, wieso diese Intrigen überhaup

Rezension zu „Rache wird am Besten kalt serviert“ von Diane Summer

Wie bestimmt die Vergangenheit die Zukunft, nicht nur von einer Person, sondern auch alle Mitmenschen? Wie weit wird jemand für Rache gehen und was muss geschehen, um einen Menschen an den Abgrund und darüber hinauszutreiben? Es sollte nur ein normales Gespräch werden zwischen dem Schuldirektor, der Lehrerin, der Mutter und dem Schüler Gottfried Ner, den alle Nero nennen. Doch ein falsches Wort und Wut entflammt in dem Jungen, er wird beinahe zum Mörder. Vor Gericht wird er verurteilt und schwört noch am selben Tag Rache. Dreizehn Jahre vergehen, doch dann werden die Kinder der beteiligten Lehrer entführt und alles deutet auf Nero hin. Ist er zurückgekehrt, um seine Rache doch noch, nach all der Zeit, durchzuführen? Ermittler Haberlund und Kaiser sehen sich einem mysteriösen Fall gegenüber, der sehr viele Fragen aufwirft.  Die Idee ist toll und der Fall wirkte sehr spannend, deswegen war das Buch auch sehr schnell zu lesen. Leider kam ich mit dem Schreibstil überhaupt nich

Rezension zu „Daughter of Smoke and Bone“ von Laini Taylor

„Never repent of your own goodness, child. To stay true in the face of evil is a feat of strength.“  Karou ist ein beinahe normales Mädchen, das in Prag auf eine Kunstschule geht. Beinahe, denn sie hat blaues Haar. Beinahe, denn sie kann durch Türen gehen, die sie woanders hinführen, als andere Menschen. Beinahe, denn sie sammelt Zähne für eine Chimäre.   Doch auch wenn sie schon nicht gerade normal ist, wird ihre fragile Normalität bald zerstört. Denn plötzlich tauchen geflügelte Wesen - schillernde, feurige Engel - auf und markieren die Durchgänge, die die junge Frau bisher benutzte. Als einer der Engel sie angreift und sie sich gerade so wehren kann und flieht, muss sie fast alles, was sie weiß, in Frage stellen. Denn, wer ist sie wirklich? Wieso greifen die Engel sie an? Was haben die Zeichen auf ihren Handflächen zu bedeuten?  „Hope can be a powerful force. Maybe there‘s no actual magic in it, but when you know what you hope for most and hold it like a light withi