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Rezension zu „A Court of Thorns and Roses“ von Sarah J. Maas

Feyre ist einmal eine Heldin, wie man sie vielleicht zu selten sieht - vielleicht bin ich auch nur etwas angeödet von manchen Klischees (ohne sie alle verteufeln zu wollen). Denn hier tritt eine junge Frau auf, die sich in den gefährlichen Wald wagt, um ihre Familie zu ernähren, obwohl ihr die Jagd keine Freude bereitet, obwohl sie die jüngste der Schwestern ist, obwohl sie sich lieber in den Farben verlieren würde. Aber das Leben spielt selten so, wie man es will, und das weiß sie und daher tut sie, was getan werden muss. Dieser Pragmatismus, aber auch die Liebe für ihre Familie zeichnen sie aus. 


Als sie dann einen Wolf tötet und damit eine Reihe von Ereignissen auslöst, die alles von ihr abverlangen und die sie hinter die Mauer bringen, in das Reich der Feen, die sie stets gefürchtet hat, beginnt ihre Reise in ein spannendes Abenteuer voller Herz, Witz und Spannung. 

Die Autorin schafft es hier, die magischen Feen zu nehmen und sie und ihr Reich in etwas Düsteres, Geheimnisvolles zu verwandeln, das man nur auf eigene Gefahr betreten sollte, denn blutdürstige Feen lauern an jeder Ecke. Dazu ein Fluch, eine geheimnisvolle „Sie“, die hinter all dem Leid stecken soll und so viele weitere ungelüftete Geheimnisse. 

Als LeserIn nimmt man die Sicht von Feyre ein und das passt sehr gut. Kein hormonüberschäumendes Teenie-Hirn, sondern der Blick einer jungen Frau, die viel erlebt hat und ihren Verstand, aber auch ihr Herz benutzt. Ihre Entscheidungen sind nachvollziehbar. Wie sie die Welt sieht, macht die ganzen Eindrücke noch spannender. Eine wirklich gelungene Ich-Perspektive, die all die Emotionen einfangen und auf den/die LeserIn übertragen kann, so kraftvoll ist sie. 

Zuletzt sind die vielen verschiedenen Charaktere, die diese Welt bevölkern, ein wahrer Genuss. Von Feyres Schwestern über die Feen (Lucian!) am Hof des Frühlings bis hin zu den gefährlichen Gestalten sind sie alle so plastisch und großartig gestaltet, dass man kaum mehr aus dieser Welt auftauchen will. 

Der Anfang zieht einen in die Geschichte. Die Mitte hält die Spannung und das Ende lässt einen staunend und zufrieden zurück. 


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